Rheinländer

Noch heute gelten viele Teile der Eifel als strukturschwach, die Industrialisierung ist hier wenig fortgeschritten, dafür ist die Landschaft stark landwirtschaftlich geprägt. Dies zum Anlass nehmend, fiel Ende des 19. Jahrhunderts Dr. Rudolf von Langen das in der Eifel weit verbreitete, robuste Landhuhn auf. Er war jedoch der Meinung, die Eifelbewohner hätten ein leistungsstärkeres Huhn dringend nötig, was zudem den strengen Wintern optimal angepasst sein sollte. So züchtete er im Jahr 1893 die ersten Rheinländer, entsprungen aus dem vorhandenen Eifeler Landhuhn und den französischen Le Mans, die durch ihre lange, breite Form und Frohwüchsigkeit bei guter Legeleistung auch im Winter überzeugten. Erstmals im Jahr 1907 auf der Großlichterfeldener Geflügelschau präsentiert, traten die Rheinländer schnell ihren Siegeszug über das gesamte Bundesgebiet an. Farben der Rheinländer Hühner
Der ursprüngliche Farbschlag des Rheinländer Huhns ist der schwarze Farbschlag. In einigen Ländern wird nur dieser Farbschlag anerkannt, während hierzulande zahlreiche weitere Farben anerkannt sind. Hierzu zählen die schwarzen, weißen, blaugesäumten, rebhuhnhalsigen und gesperberten Rheinländer ebenso wie die silberhalsigen, blaurebhuhnhalsigen und die weiß schwarzcolumbiafarbenen Rheinländer. Aktuell sind auch noch kennfarbige und blausilberhalsige Rheinländer vorhanden, die aber noch nicht anerkennt sind. Stark von der Gefiederfarbe abhängig ist die Farbe der Läufe. In den meisten Fällen sind die Läufe der Rheinländer allerdings schiefergrau. Besonders gut zur Geltung kommen, von den silberfarbigen Farbschlägen einmal abgesehen, die großen weißen Ohrlappen. Auch die leuchtend roten Kehllappen der Rheinländer ergänzen den Rosenkamm bestens. Etwas weniger auffällig ist allerdings die Farbe der Iris, die sich, wie die Farbe der Läufe, nach dem Farbschlag richtet. Bei schwarzen Rheinländern sind die Augen dunkelbraun, die weißen Rassevertreter warten hingegen mit rotbraunen Augen auf.
Körper der Rheinländer
Im Vergleich zum Körper erscheint der Kopf des Rheinländer Huhns sehr zierlich. Untermalt wird dieser Eindruck vom Rosenkamm, der ebenfalls durch die zierlichen Zacken und den kurzen Dorn recht klein wirkt. Als wesentlich wuchtiger lässt sich der Körperbau der Rheinländer beschreiben. Das Rheinländer Huhn ist ein recht schweres Landhuhn mit sehr niedriger Stellung. Der kompakte Rumpf wird waagerecht getragen und mutet wie ein Rechteck an. Die Brust ist breit und voll, bei der Henne sollte die Bauchlinie möglichst parallel zur Rückenlinie verlaufen und so den gut ausgeprägten Legebauch abrunden. Im Gegensatz zum Hahn trägt die Henne ihren Schwanz idealerweise im möglichst stumpfen Winkel zum Körper, wobei er weder gefächert noch gespreizt, sondern breit angelegt sein sollte. Der Hahn verfügt über einen zwar niedrigen getragenen, aber stark gespreizten Schwanz mit stark gekrümmten und üppigen Sicheln, bei denen die besondere Länge direkt ins Auge fällt.