King


Die Geschichte der Kingtaube beginnt in den USA im Staat New Jersey. Hier kam im Jahre 1890 Harry Baker auf die Idee eine Taube zu züchten, die die besten Eigenschaften von Rasse- und Nutztauben vereint. Er wollte eine große, kräftige und doch optisch schöne Taube züchten, die auch noch sehr fruchtbar sein sollte. Mit diesem Ziel vor Augen begann er nach geeigneten Ausgangsrassen für die Zucht zu suchen, die er dann schließlich in vier Taubenrassen fand. 
Seine Entscheidung fiel auf die "Runt" aufgrund ihrer Körperform und Größe, die Duchess wegen ihrer eleganten Haltung , die Maltesertaube wegen ihrer huhnähnlichen Form und die Homertaube wegen ihrer Lebhaftigkeit und Fruchtbarkeit. Ausgestattet mit je zwei weißen Paaren von jeder Rasse begann er sein Vorhaben und machte schon nach ca. zwei Jahren immense Fortschritte. Je länger er züchtete und kreuzte, um so mehr formte sich seine anfängliche Idee zur Wirklichkeit. Baker hatte an seiner erschaffenen Rasse solche Freude, dass er sie auf den Namen "King" taufte, um damit die Größe und Eleganz zum Ausdruck zu bringen.
 
Die "Kings" sollten die Könige der Rassetauben werden.


Im Jahre 1895 zwangen Baker sein Alter und die damit verbunden Umstände die Taubenzucht zu beenden. Bis zu dieser Zeit waren die Kingtauben noch weitestgehend unbekannt, wenn man mal vom kleinen Bekanntenkreis Bakers absieht. Seine Tauben verkaufte er an William McMahon und Harry Troth, welche die Zucht über mehrere Jahre weiter fortführten. Sie schafften es den Bekanntheitsgrad der Kingtaube in den USA zu vergrößern. In dieser Zeit verkauften sie zahlreiche Kingtauben, die zu diesem Zeitpunkt immer noch nur die Farbe weiß hatten. 
Ein Käufer war Eugen G. Giroux. Er war nicht nur ein Taubenliebhaber sondern ein Taubenfanatiker. Zusammen mit seinem Bruder begann er die Zucht der weißen Kingtauben und baute sie innerhalb kürzester Zeit auf mehrere Tausend Tiere aus. Seine Intention zur Züchtung so vieler Tauben lässt natürlich darauf schliessen, dass er sich die Kingtaube auch als Fleischlieferant zu Nutze machte. Durch sein Wirken und die Gründung der "White King Squab Company" ( Weißer King Wettstreit - Club ) legte er den Grundstein für die zunehmende Beliebtheit der "Weißen King" in den USA. 
Im März 1915 wurde die "American White King Association" durch Züchter gegründet, die Handlungsbedarf bei der Förderung und Annerkennung der Kingtaube als Rassetaube sahen. Aus den anfänglich 9 Gründungsmitgliedern wurden bereits Ende des Jahres 44 Mitglieder. Noch im Gründungsjahr wurde das erste Jahrbuch, rechtzeitig zur ersten Jahresversammlung im November 1915, herausgegeben, indem der "Standard of Perfection (1915)" zum ersten mal beschrieben stand. 
Zeitgleich zum weißen King waren andere Züchter damit beschäftigt einen Silber King zu züchten, welche heute als Braunfahl bezeichnet werden. Ein Pionier der Züchtung von Silber - Kings war C. Ray King aus Kalifornien. Er arbeitete 1919 einen Standard heraus, der vom Kalifornischen Taubenclub genehmigt wurde, und ebnete so den Weg der Silber - Kings. Zwei Jahre später, bei der fünften Jahresversammlung in Kalifornien, wurde der Name der "American White King Association" in "American King Club" (AKC) geändert und der Standard noch einmal überarbeitet. Damit stand der Züchtung von neuen Farbschlägen nichts mehr im Weg. 
Trotzdem dauerte es noch weitere 11 Jahre bis neue Farbschläge soweit waren, dass sie dem hohen Standard entsprachen. Im folgenden sind die Anerkennungen der einzelnen Farbschläge festgehalten